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Nihilumbra [2014-10-07 20:31:01 +0000 UTC]
Ein sehr schönes Bild, was zum Nachdenken anregt. Besonders gefällt mir hierbei, dass du es in Schwarz-Weiß gehalten hast, das lässt es (schon fast provokativ) kalt, leblos und traurig wirken.
Das woran ich als erstes bei dem Bild gedacht habe... ist ob man wirklich Trost und Vergebung in einem hier so dunkel dargestellten Kämmerchen finden kann. Ich habe angefangen den Sinn und die "Wahrheit" dieses Verfahrens des Vergebens anzuzweifeln... man kann sich doch nicht einfach "nur" durch ein Gespräch von seinen Sünden und Ängsten freimachen? Es kann den Schmerz lindern, falls man einen solchen empfindet, aber wer versichert einem, dass wir hier die Sünden von uns nehmen lassen können? Hat der Mensch ein Recht darüber zu bestimmen, wer nun Sünden hat oder nicht? (Dementsprechend diese einfach zu entfernen, zu kaschieren und den Menschen versuchen vergessen zu lassen?) Es mag dem Betroffenen besser gehen nach so einem Gespräch, ist es aber der richtige Weg? Der Weg, Dinge zu verdrängen, zu vergessen? Weil ich bin mir fast bei jedem sicher, dass (nachdem die Kammer verlassen wurde) die Probleme wie weggeblasen scheinen, über die man geredet hat. Macht man sich noch dann Gedanken über diese, wie man sie lösen kann? Also nochmal um darauf zurückzukommen, ist dies der richtige Weg, indem man Teile seines Lebens vergisst? Absichtlich?
Ich hoffe wirklich ich greife dich mit diesem Text nicht in deinem Glauben an.
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Nihilumbra In reply to Wetterlage [2014-10-07 21:31:31 +0000 UTC]
Dann haben wir beide ja sehr verschiedene Meinungen.
Deine Argumentation kann ich seh gut nachvollziehen. Wer sagt aber, dass man keine Schuld mehr hat, nur weil man kurz darüber (über den Sachverhalt) nachdenkt? Natürlich, aus Fehlern soll man lernen und wenn man mit ihnen offen umgeht kann es dem Prozess der "Seelenheilung" helfen. Doch wer sagt, dass nur ein Gespräch mit einem Pfarrer die Menschen zu Veränderungen anregt? Wer sagt außerdem, dass die Fehler die wir machen falsch sind? Könnten uns damit nicht völlig falsche Werte vermittelt werden (auch in der Gesellschaft) ?
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Wetterlage In reply to Nihilumbra [2014-10-08 11:13:28 +0000 UTC]
Haben wir gar nicht.
Ich spreche nicht davon, dass man Schuld loswerden kann. Schuld kann vergeben werden (und nicht nur im religiösen Bereich) - aber was Geschehen ist lässt sich damit ja nicht wegreden; vielmehr sollte es im Bewusstsein bleiben. Denn wenn es das nicht ist, wie sollte man dann sich dann einer Alternative erinnern, wenn man irgendwann mit ähnlichen Situationen konfrontiert wird?
Im übrigen wäre die Diskussion über "Fehler" noch einmal eine besondere. Denn wie würdest du Fehler definieren? Ich spreche lieber ohne positiver oder negativer Wertung grundsätzlich von Entscheidungen, die ich treffe, um zu einem bestimmten Ziel zu gelangen. Und entweder erreiche ich dieses Ziel ... oder eben nicht. Aber zu dem Zeitpunkt, wo ich sie getroffen habe, war es für mich entweder die wahrscheinlichste Variante ... oder aber mir wird im nachhinein erst bewusst, dass ich einem Ziel entgegen gestrebt bin, dass mich nicht weiter gebracht hat. Aber dennoch war es (subjektiv oder objektiv) für mich in dem Moment die "richtige" (im Sinne von Richtung gebend) Entscheidung.
Natürlich steht über allem auch eine "Moral" , "Norm", oder ein "Vertrag" .... und das wäre schon wieder ein anderes Thema ...
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Nihilumbra In reply to Wetterlage [2014-10-08 11:46:53 +0000 UTC]
Jetzt würde mich mal interessieren... wo könnte Schuld noch vergeben werden? Mir würde ausser dem religiösen Aspekt in der Kirche kein Beispiel mehr einfallen.
Es ist außerdem nicht sicher, dass ein Gespräch wirklich helfen kann, aus seinen Fehlern zu lernen. Mit Sicherheit gibt es Menschen, die nach ihrer Beichte ihren Fehler für 5 Minuten vor Augen haben und bei der nächsten Gelegenheit ihn wieder machen.
Ein Fehler ist ein Geschehniss/materielle Sache, bei dem jemandem klar wird, dass es sich oder andere Leute nicht glücklich gemacht hat, sie evtl. in Schwierigkeiten gebracht hat und es somit eine bessere Lösung gegeben hätte. Sozusagen ist ein Fehler das nicht Perfekte, Unideale, u.U. das worst case Szenario, was entgegen der Ziele seiner direkten oder indirekten Schöpfer wirkt.
Deine Definition hört sich sehr vernünftig an, würde ich so denken hätte ich wahrscheinlich viel weniger Fehler gemacht. Beispielsweise habe ich mir vor kurzem eine neue Kamera gekauft, habe aber davor (und jetzt auch noch) die ganze Zeit darüber nachgedacht, ob es die richtige Entscheidung ist (oder ob es ein Fehler ist). Ob es das Geld wert ist, ob es wirklich das ist, was ich mir wünsche und ob ich es nicht später vielleicht bereuen werde. Ich habe mir außerdem sehr ausführlich Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn XY passiert, zBs. wenn ich einen Fehler mache und sie ausversehen (! also nicht durch meine Entscheidung) fallen lasse. Es ist ein hohes Risiko, würde ich stolpern, wäre mein Erspartes (in Form der Kamera) mit einem Mal weg. Aber die Kamera erlaubt mir auch Bilder besserer Qualität zu machen und bietet mir Chancen und Möglichkeiten, die mir andere nicht bieten. Es könnte ein Fehler gewesen sein das Risiko einzugehen, es könnte aber auch richtig sein, da mir das Fotografieren Freude bereitet... Ich glaube ich schweife ab - aufjedenfall habe ich mich für die Kamera entschieden und mit ihr bisher viel Freude gehabt.
Wann kann es eigentlich zu spät sein, einen Fehler zu bemerken? Wenn man ihn nochmal macht? Wenn er Mitmenschen gefährdet?
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Nihilumbra In reply to Wetterlage [2015-01-31 14:27:40 +0000 UTC]
Ich habe mich für die späte Antwort zu entschuldigen. Habe wegen mangelnder Kreativität erstmal eine Auszeit von Deviantart genommen.
Ah, ich denke ich verstehe deinen Standpunkt.
Ich kann nicht in die Zukunft blicken, aber ich kann die Folgen meines Handelns grob ausmachen. Und die Risiken.
Du hast ja einmal geschrieben die Entscheidungen können nicht falsch sein, da sie in dem Moment richtig schienen - auch wenn sie später negative Auswirkungen hatten. Ich habe mir darüber viele Gedanken im Nachhinein gemacht und muss sagen, dass diese Einstellung glücklicher macht als wenn man immer nur zu sich sagt, man solle vorsichtig sein. Man sollte es auch sein, aber manchmal ist es wert, das Risiko einzugehen - und ggf. aus den folgenden Situationen (egal ob sie schlimm oder gut sind) etwas zu lernen.
Einen Punkt verstehe ich aber nicht... wann gefährden wir denn unsere Mitmenschen in Gedanken? Solange wir nicht Entscheidungen für sie treffen oder sie zu Dingen zwingen sind wir doch nicht der Hauptauslöser für Gefahren.. oder doch?
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metamage [2014-10-03 06:31:52 +0000 UTC]
FABULOUS.
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Ikarusthefirst [2014-10-02 10:37:09 +0000 UTC]
Unhabhängig von der tiefgreifenden Bedeutung dieses Photos finde ich es auch optischen sehr gelungen!
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Wetterlage In reply to Ikarusthefirst [2014-10-03 03:07:15 +0000 UTC]
Ja .... danke ... dennoch lässt die Tiefenschärfe sich missen. :-0
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Ikarusthefirst In reply to Wetterlage [2014-10-03 11:59:41 +0000 UTC]
Bitte! Das mit der Tiefenschärfe find ich persönlich eigentlich unproblematisch, das gibt dem ganzen einen gewissen Charme. Das einzige, was etwas unangenehm ins Auge sticht, wenn man pingelig ist, ist dass das Bild etwas schief wirkt (fällt v.a. an den Rändern auf) was aber an dem starken Weitwinkel liegen könnte. Ansonsten finde ich das Foto wirklich echt gelungen. Sehr atmosphärisch.
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